Zielvorgabe Radverkehrsnetz

Sicher, zügig, umweg- und hindernisfrei – so wird Radfahren in der Stadt attraktiv! Keine punktuellen Verbesserungen, sondern Integration der Maßnahmen in ein flächendeckendes Radroutennetz.

Umwege für den Radfahrer müssen dabei vermieden werden, ebenso wie die Verlagerung des Radverkehrs auf Fußwege – das heißt: Die Straße muss wieder als Verkehrs- und Bewegungsraum für alle begriffen und umgestaltet werden.

Zur Verwirklichung ist die Fortschreibung des bestehenden Radverkehrskonzepts notwendig. Dieses muss aber in der Folge auch gezielt umgesetzt werden, hierzu ist auch der Einsatz finanzieller Ressourcen zu planen!

Sicher, zügig, umwegfrei, attraktiv...

Notwendig sind dazu direkte, sichere, hindernis- und umwegfreie Radverkehrsverbindungen in der gesamten Stadt. Sie sollen in einem integrierten Gesamtsystem, einem Radverkehrs- oder Radroutennetz, zusammenlaufen. Einzelmaßnahmen sollten nicht losgelöst von diesen Gesamtüberlegungen durchgeführt werden.

Straße als Bewegungsraum für alle

Der Radverkehr ist sehr umwegempfindlich. Deshalb ist der Versuch, Sicherheit für Radverkehr dadurch zu gewinnen, dass man diesen vom Straßenraum abdrängt und auf Umwege verlagert keine Lösung. Die Straße sollte wieder als Verkehrs- und Bewegungsraum im umfassenden Sinn nutzbar gemacht werden und nicht mehr nur als „Automobilraum“ auf dem andere Verkehrsteilnehmer wie Fremdkörper wirken.

Abb. 2 1 Radstreifen in München, Gelbsattelstraße

Radroutenführung auf Fußwegen?

Verpflichtende Radwegeführungen auf Fußwegen sind nicht wünschenswert. Sie schaffen Konflikte mit Fußgängern und führen damit zur Konkurrenz gerade zwischen den beiden umweltfreundlichsten Fort­be­wegungs­arten. Daher müssen vermehrt bisher dem Autoverkehr gewidmete Flächen in geeigneter Weise dem Radverkehr zugänglich gemacht werden.

Kennzeichen eines Radverkehrsnetzes

Durch die Verwirklichung und Fortschreibung unseres bestehenden Radverkehrskonzeptes, welches die eben genannten Gesichtspunkte als zentrale Aspekte berücksichtigen muss, wird eine echte und sichere Alternative zur Benutzung des Autos angeboten. Die Anlage von separaten, durchgängig und zügig befahrbaren Radrouten ist dabei nur ein Baustein, ein weiterer eine intelligente Vielfachnutzung der vorhandenen Flächen, z.B. durch verkehrsberuhigende Maßnahmen.

Umwidmung von Straßen zu Fahrradstraßen, Ausnahmeregelungen für den Radverkehr, verbesserte und kostengünstige Fahrradmitnahmemöglichkeiten im ÖPNV und auch breite und sichere Radstreifen auf der Straße sind ebenfalls von hoher Bedeutung.

Diese Maßnahmen sollen als Zielvorgabe eine merkliche Erhöhung des Radverkehrsanteils bewirken. Kontinuierliche Zählungen würden diese statistisch nachprüfbar machen.

Radtourismus - eine Chance für Landshut

Landshut liegt unmittelbar am Isar-Radweg. Die Nähe zum Vilstal-Radweg und zum Große-Laaber-Radweg binden Landshut zudem sehr vorteilhaft in das bayerische Fernradwegenetz ein. Fahrradtouristen nehmen einen seit Jahren stetig wachsenden Anteil an den Landshutbesuchern ein. Insbesondere von der Frequentierung der aus München kommenden Isarradwegradlern können die Landshuter Tourismusbranche sowie der Einzelhandel auch abseits der Landshuter Hochzeit profitieren.

Mittlerweile ist bekannt und anerkannt, dass Radtouristen überdurchschnittlich viel Geld ausgeben. Zur Förderung des Radtourismus sind in der Stadt gut sowie zügig befahrbare Strecken und eine auch für den Ortsunkundigen klar erkennbare Wegweisung notwendig.

Abb. 2 2 vorbildliche Beschilderung in der Innenstadt (Augsburg)

Landshuter Topographie

Ein weiterer Gesichtspunkt verdient Beachtung: Das deutlich erhöhte Interesse an Elektrofahrrädern moderner Bauart („Pedelecs“) hat für Landshut aufgrund der Topographie (Isarhanglagen) eine erhebliche Bedeutung. Dies eröffnet die Chance, durch attraktive Radverkehrsgestaltungen gänzlich neue Radlergruppen zu gewinnen. Allerdings erfordern derartig hochwertige und teuere Räder auch entsprechend gute und sichere Abstellmöglichkeiten.

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