Fahrradfreundliches Landshut

Ein Konzept zur Förderung des Radverkehrs in der Stadt Landshut

Das ursprüngliche Radverkehrskonzept für Landshut stammt aus dem Jahr 1999. Es wurde damals aus einer umfassenden Bestandsaufnahme und einer Schwachstellenanalyse abgeleitet.

Damals wurden zwölf sogenannte „Wunschlinien“ für den Radverkehr in Landshut und den angrenzenden Gemeinden definiert, Netzlücken identifiziert und entsprechend ihrer Dringlichkeit in der Umsetzung klassifiziert. Viele der damals festgeschriebenen Maßnahmen konnten zwischenzeitlich verwirklicht werden, einige sind aufgrund anderer baulicher Maßnahmen nicht mehr in einem realistischen Zeitkorridor zu realisieren.

Mit der Neufassung der Straßenverkehrsordnung haben sich neue Rahmenbedingungen ergeben. Die vergangenen Jahre haben zudem gezeigt, dass allein die  reine Fokussierung auf straßenbauliche Maßnahmen nicht zielführend ist.

Der Kreisverband Landshut des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs hat deshalb die vorhandenen Unterlagen aus dem ursprünglichen Konzept, zusammen mit den aktuellen Trassenvorschlägen der Stadtverwaltung, den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und den aktuellen Erkenntnissen zum innerstädtischen Verkehrsverhalten in einem neuen Gesamtkonzept zusammengefasst.

 

  • Radfahren ist gesund!
  • Radfahren ist kostengünstig!
  • Radfahren ist leise!
  • Radfahren ist emissionsfrei!
  • Radfahren ist Platz sparend!
  • Ein hoher Radverkehrsanteil steigert die Lebensqualität aller Landshuter Bürger.
  • Radfahren macht Spaß, wenn die Bedingungen fahrradfreundlich sind.

Das Fahrrad als energetisch effizientestes Verkehrsmittel ist im städtischen Gebiet bis zu einer Entfernung von fünf Kilometer das schnellste Verkehrsmittel. Zeitraubende Fußwege zum und vom Parkplatz entfallen genauso wie Parkplatzsuche oder Warten auf Bus und Bahn.

Viele Menschen leiden unter den Zivilisationskrankheiten, denen durch mehr Bewegung entgegen gewirkt werden kann. Außerdem beeinflusst regelmäßige, körperliche Bewegung das Immunsystem positiv und steigert die Kondition und das Koordinationsvermögen. Dazu genügt es bereits, sich täglich 30 Minuten zu bewegen. Ganz leicht lässt sich dieses Bewegungspensum durch tägliches Radfahren bewältigen. Denn zum einen muss hierfür i. d. Regel keine zusätzliche Zeit aufgewendet werden, da es in die täglichen Abläufe (Wege zur Arbeit, zu Besorgungen, in der Freizeit) integriert werden kann. Zum anderen ist es vergleichsweise billig und leicht zu erlernen. Radfahren ermöglicht so die Mobilität breiter Schichten unabhängig von Alter und Einkommen. Radverkehrsförderung stellt somit auch einen wichtigen Baustein für die soziale Verantwortung der Stadtpolitik dar.

 

Mehr Lebensqualität in Landshut für alle

Radverkehr muss gezielt gefördert werden

 

Dass dem Radfahren eine größere Beachtung zukommen muss, hat auch die Bundesregierung erkannt und 2002 den Nationalen Radverkehrsplan entwickelt. Danach muss „das Fahrrad bis 2012 selbstverständlicher Bestandteil einer nachhaltigen integrierten Verkehrspolitik sein und bei allen Konzepten für Verkehr, Stadtentwicklung und Raumordnung angemessen berücksichtigt werden.“

Städte wie Münster, Marl oder selbst Großstädte wie Kopenhagen setzen seit Jahren erfolgreich auf das Fahrrad.

Nach Schätzungen ließen sich in Ballungsgebieten bis zu 30% der PKW-Fahrten auf den Radverkehr verlagern. Dieses enorme Potential gilt es auszuschöpfen.

Das bedeutet, dass der Radverkehr intensiv gefördert werden muss, um den Anteil spürbar zu erhöhen. Denn das Verkehrsgeschehen ist nicht als unveränderliche Größe anzusehen, die klaglos hinzunehmen ist und auf die nur reagiert werden kann. Vielmehr kann man durch politische Zielvorgaben und planerische Gestaltung das Verkehrsgeschehen leiten und nicht nur erleiden.

 

Ausgangssituation in Landshut

Forderung

 

Damit die Fahrradnutzung in Landshut steigt, müssen die Fahrradinfrastruktur, das Serviceangebot und die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden. Erst wenn das Angebot für Radfahrer ein Komfort- und Qualitätsniveau erreicht hat, wie es heute bereits für Autofahrer selbstverständlich ist, wird das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel konkurrenzfähig. Erst dann steigen viele potenziell umsteigebereite Nutzer anderer Verkehrsmittel auch tatsächlich auf das Fahrrad um.

Mit diesem Text stellt der ADFC Landshut Anregungen und Maßnahmen vor, die möglich und erforderlich sind, damit Landshut fahrradfreundlicher und eine (noch) lebenswertere Stadt wird.

Abb. 1 1 Radverkehr ist Massenverkehrsmittel

 

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